03-1936 - Schmiedemeister Matthias Werner übernimmt den Laden von Albert und Mina Scheule in der Bergstraße

Titel

03-1936 - Schmiedemeister Matthias Werner übernimmt den Laden von Albert und Mina Scheule in der Bergstraße

Beschreibung

Albert Scheule (geb. 20.02.1894 in Derndorf, † 01.09.1971 in Ottobeuren) hatte am 31.05.1926 in Pfaffenhausen Philomena Hösle („Mina“, geb. 07.10.1899 in Weilbach, † 07.07.1981 in Ottobeuren) geheiratet. Als Händler für Futtermittel kam er im ganzen Allgäu herum und hatte dabei auch in Ottobeuren Kontakte geknüpft. Bekannt ist heute noch ihr Lebenmittelgeschäft in der Bahnhofstraße (1936-73), die Anfänge in Ottobeuren fanden aber am Fuße der Bergstraße statt.
Die Familie zog am 10. Juli 1933 von Weilbach (bei Pfaffenhausen) nach Ottobeuren und übernahm in der Bergstraße 12 (alte Hausnummer; zwischen Gantner-Haus und Frischknecht) dort das kleine Ladengeschäft von Herrn Kudermann, der dort Milch, Käse und v.m. verkauft hatte.
Kudermann wiederum zog mit seinem Laden ans östliche Ende der Bahnhofstraße (an die Ecke Johann-Michael-Fischer-Str., als Nachfolger von Elektro Karl Schwingenschlögl, Adolf-Hitler-Straße 87⅓). Erst am 15.03.1936 konnte dann von Malermeister Max und Walburga Wolf das Haus Ecke Bahnhofstraße/Pater-Maurus-Feyerabend-Straße erworben werden. Nach drei Jahren wurde das Haus in der Bergstraße wieder verkauft (an den kinderlos gebliebenen Schmiedemeister Matthias Werner); später an die Schwägerin Dora Werner verpachtet, die den Laden als Lebensmittelgeschäft bis 1986 Jahre führte. Dora Werner (1911 - 1996) war mit ihrem Geschäft völlig unabhängig vom Laden ihres Mannes Martin (1907 - 1974), der ab 1951 am Marktplatz 3 einen Tabwarenladen betrieb, (bis 31.12.2016: Markus Albrecht). Die Schmiede hinter dem Haus betrieb Matthias Werner (geb. 1898 in Ottobeuren, gest. Oktober 1979) von 1936 - ca. 1965. Das ganze Haus erbte der Neffe Manfred Werner, der immer schon im Haus wohnte. Der Laden und die Schmiede blieben zunächst leer. Die Schmiede wurde zeitweise von Max Graf gepachtet und als Lager genutzt, danach Herr Haitzer als Lager für Bänke und Garnituren, später auch Köpf & Högg als Werkstatt, sozusagen die Anfänge des Autohauses).

Das Bild zeigt den Laden vermutlich 1936 als „Untere Schmiede“, kurz nach der Übernahme durch Schmiedmeister Mattäus Werner. Die Malerei von Ludwig Dreyer in den oberen Stockwerken ist noch heute dort sichtbar.

Das Bild wurde dankenswerterweise von Reinald Scheule zur Verfügung gestellt. Das Vergleichsbild wurde am 22.02.2014 von Helmut Scharpf aufgenommen.

Urheber

Albert Scheule

Quelle

Albert Scheule / digitale Sammlung Helmut Scharpf

Verleger

Helmut Scharpf

Datum

1936-03-15

Rechte

gemeinfrei