20.02.1943 - Poesiealbum Marlies Maurus

Titel

20.02.1943 - Poesiealbum Marlies Maurus

Beschreibung

Der Zeitgeist machte auch vor einer so harmlosen Sache wie einem Posiealbum nicht halt. Die Einträge (überwiegend aus den Jahren 1943/44) geben u.a. Hitler-Zitate oder Durchhalteparolen wieder - ganz anders als noch im Poesiealbum von Clara Fink 1929. Texte für Einträge konnte man sich ab 1937 einfach vom „Wochenspruch der NSDAP“ übernehmen.

Die Eingangsseite vom 20. Februar 1943 nimmt Bezug auf Rudolf Alexander Schröder, der im Herbst 1914 den sogenannten »Deutschen Schwur« verfasst hatte. Pathetisch heißt es bei Schröder:
Heilig Vaterland / in Gefahren / deine Söhne stehn / dich zu wahren / Von Gefahr umringt / Heilig Vaterland / schau, von Waffen blinkt / jede Hand.

Der Vater (?) von Marlies Maurus schrieb im Sinne des „Dichters“:
Heilig Vaterland, in Gefahren, so sagt der Dichter! Der Kampf der großen Zeit aber soll nicht nur die Männer, sondern das ganze deutsche Volk in seiner Gesamtheit um die Fahne scharen. Nur wer die deutsche Heimat kennt, kann sie aus tiefstem Herzen lieben.

Ottobeuren, 20. II. 1943
Hans

Im Sonntagsblatt (Ausgabe 04/2003) hieß es zu Schröder, sein Freund - und Bundespräsident - Theodor Heuss habe ihn nach dem Krieg mit einer Neufassung der Nationalhymne betraut. Aber: Der Vorschlag eines völligen Neuanfangs setzte sich allerdings auch in Sachen Nationalhymne nicht durch - adenauerscher Pragmatismus war ein Grund. Ein anderer Grund mag womöglich gewesen sein, dass es Rudolf Alexander Schröder wenige Jahre zuvor - wenn auch ohne es zu wollen - mit einer Hymne ganz anderer Art in die Liederbücher von SA und Hitlerjugend geschafft hatte: August 1914 - Kriegsbeginn. Der 36-jährige Rudolf Alexander Schröder verfasst als Marine-Artillerist auf der Nordsee-Insel Wangerooge jenen berüchtigten, glühend-hämmernden »Deutschen Schwur«, der weit über den Ersten Weltkrieg hinaus seine verhängnisvolle Wirkung entfalten sollte.
Diese Wirkung bezeichnete Willi Winkler in einem Artikel für die Süddeutsche Zeitung (28.03.2014) als „eine poetische Mobilmachung“. Und genau so lassen sich manche der Einträge ins Poesiealbum verstehen. Hier die weiteren Transkriptionen:

Amara mors amorem non separat.
[„Der bittere Tod trennt nicht die Liebe“. Inschrift auf dem Grab der 1836 verstorbenen Gräfin Marie von Clausewitz, Ehefrau des preußischen Generals und Militärtheoretikers Carl von Clausewitz, s. Wikipedia

Gerhard.
Ottobeuren - Lietuwolkwitz, 16. IV. 1945.
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Der Zweck des Lebens ist das Leben selbst!
[Goethe an Johann Heinrich Meyer, 8.2.1796]

6.12.44 dein (Gffg?)
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Auch in kommenden Tagen werden wir vergangener Zeit gedenken.
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Habe immer etwas Gutes im Sinn,
Und halte dich zu gut, um etwas Böses zu tun.

Viel Glück und Sonnenschein wünscht dir für dein späteres Leben deine Cousine Helga.
Ottobeuren, 26.VII.1944.
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Alles, woran der Mensch sich ernstlich einläßt, ist ein Unendliches.

17.12.44
Deine Elfriede
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Den Sinnen hast Du dann zu trauen, kein Falsches lassen sie Dich schauen, wenn Dein Verstand Dich wach erhält.
(Goethe, Vermächtnis)

Mit guten Wünschen für Deine Zukunft,
Traudl Schmidtler. 1.7.44
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Wer ein Warum zum Leben hat, verträgt fast jedes Wie. (Nietzsche)

Deine Sonja Schreiber
Stuttgart - Memmingen, 28. Juni 1944.
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Ans Vaterland, ans teure, schließ Dich an das halte fest mit Deinem ganzen Herzen, hier sind die starken Wurzeln Deiner Kraft.
(Schiller)

Eine frohe Zukunft wünscht Dir Deine Annemarie Binzler. Ottobeuren - Kreßbronn a. Bodensee,
5. Juni 1944.
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Es bildet ein Talent sich in der Stille, sich ein Charakter in dem Strom der Welt.
(Goethe)

Eine glückliche Zukunft wünscht Dir Deine Inge Mohr. Ottob., 3.6.44.
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Unser noch so blühendes, freudiges Leben ist nichts, wenn es nicht Deutschland und dem Führer gilt.

Zur freundlichen Erinnerung
Margot K.
Ottobeuren den 28. III. 44
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Unmöglich ist gar nichts, es geht alles, wenn man will.
[Adolf Hitler]

Eine sonnige Zukunft wünscht dir Maria D.
Ottobeuren, den 26.2.44.
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Es ist nicht nötig, daß ich lebe, wohl aber, daß ich meine Pflicht tue.
(Friedrich der Große)

Zur Erinnerung an Deine Senzl Steidele.
Ottobeuren, 25.2.44.
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Sei was du willst [auf der Welt]. Aber was du bist, habe den Mut, ganz zu sein.
[Albert Leo] Schlageter.

Kriegsjahr 1944.
Deine Paula Kibler (?).
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Faßt du das Leben richtig an, dann bringt es dir auch Freuden; Wer sich im Leid nicht trösten kann, nur der hat viel zu leiden.

Denke auch später an deine Waltraud Eisenmann. Memmingen, den 20.4.1944.
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Hab' ein Lied auf den Lippen
Mit fröhlichem Klang
Dann macht dir das Alltagsgedränge nicht bang.

Zur Erinnerung an Lore Zeile.
Memmingen, den 25.4.44.
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Widerstände sind nicht da, daß man vor ihnen kapituliert, sondern daß man sie bricht.
(Adolf Hitler)

Zur Erinnerung an unsere Schulzeit
März 1944
Gerdl R.
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Hell Gesicht bei bösen Dingen, und bei frohen still und ernst - und gar viel wirst Du vollbringen, wenn Du dies bei Zeiten lernst.
(E. M. Arndt) [Ernst Moritz Arndt, 1769-1860, deutscher Professor für Theologie und Verleger, der wegen seiner antinapoleonischen Flugschrift »Geist der Zeit« nach Stockholm fliehen mußte.]

Deine Schulkameradin Mausl Korradi
Memmingen, 22.3.44.
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Ein Wort ist stark und mächtig
Spricht einer's ernst und still.
Die Sterne reißt's vom Himmel
Das kleine Wort: Ich will!
[Friedrich Halm, 1806-1871, österreichischer Dramatiker, Lyriker, Novellist, und Intendant des Hoftheaters]

Deine Essener Mitschülerin Angela Peters z. Zt. Sontheim, den 7. II. 44.
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Der Erde köstlicher Gewinn ist frohes Herz und reiner Sinn.

Deine ? Br?
Frühling 1944.
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Wähle immer im Leben den richtigen Weg, habe Selbstvertrauen, schau klar in die Welt, so wird sich dein Leben fest und rein aufbauen.

Deine Mitschülerin Sofie Engelhart
Memmingen, den 20.6.44.
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Zwischen heut und morgen liegt eine lange Frist, lerne schnell besorgen, da du noch munter bist.
(Goethe)

Eine kleine Erinnerung an Deine Lucie Mayer.
Ottobeuren den 20. Oktober 43.
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Nicht klagen und verzagen,
Sei stark und groß,
Der Mensch kann mehr ertragen,
Als sein Los.

Deine Schulkameradin Hella von Buseck
März 1944.
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Was groß sein will und groß werden soll, muß hart und schwer erkämpft werden. Nur die Größe des Opfers wird einmal die Größe des Sieges offenbaren. Was leicht erkämpft wird, wird leicht vergessen und klein sein. (Adolf Hitler*)

Zur Erinnerung an deine Mitschülerin Bertl ?
Illertissen den 4.11.1943.

* Quelle: Wochensprüche der Nationalsozialistischen Deutsche Arbeiterpartei, 21.-17. März 1938; vergleiche Link Marshall-Foundation1 und
Link Marshall-Foundation2

Weitere Info (Quelle: Forschungsvorhaben der FU Berlin):
Unter dem Titel „Wochenspruch der NSDAP“ erschien zwischen 1937 und 1944 ein etwa DinA4 großes als Schmuckblatt gestaltetes Kleinplakat, das in einem Wechselrahmen ausgehängt werden sollte. Auf jedem Blatt war ein Zitat oder Ausspruch Hitlers, anderer Größen des Nationalsozialismus' oder einer Persönlichkeit der deutschen Kulturgeschichte in graphisch ansprechender Form wiedergegeben. (...) Zwischen 1937 und 1944 erschienen vermutlich weit mehr als 1.000 unterschiedliche Zitate und Aussprüche unter dem Titel „Wochenspruch der NSDAP“. Erst ab 1939 vereinheitlichte die Reichspropagandaleitung der NSDAP den gültigen Spruch für das ganze Reichsgebiet. Bis dahin lag es in der Verantwortung der Propagandaämter und –leitungen auf Gauebene einen geeigneten Spruch für jede Woche auszuwählen, seine graphische Gestaltung, den Druck und den Vertrieb zu organisieren. Nach einer kurzen Übergangsphase zogen Mitte 1939 die Reichspropagandaleitung und der Zentralverlag der Partei das Medium an sich und vereinheitlichten es für das ganze Reich.

Link FU-Berlin

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Wenn's etwas gibt, gewalt'ger als das Schicksal, so ist's der Mut, der's unerschüttert trägt.
(Emanuel Geibel, 1815-1884; aus: „Deutschlands Beruf“ von 1861)

[Geibel war ein deutscher Lyriker, der auch unter dem Pseudonym L. Horst veröffentlichte. Auf ihn geht die Phrase „Am deutschen Wesen mag die Welt genesen“ zurück.]

Deine Schulkameradin Sigrun Lipin (?)
Memmingen, den 9.3.44.
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Man kann das große Vaterland nicht lieben, wenn man die kleine Heimat nicht im Herzen hat.
[Hans Schemm, (mit vollem Namen Hans Heinrich Georg Schemm; 1891-1935) war NSDAP-Gauleiter der Bayerischen Ostmark, Reichswalter des Nationalsozialistischen Lehrerbunds (NSLB) und Bayerischer Kultusminister.] 

Zur Erinnerung an Deine Klassenkameradin
Martha Köbele
Ottobeuren, den 4.3.1944.
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Auf dem rechten Fleck das Herz
Gleichen Mut in Lust und Schmerz
Rechtes Wort am rechten Ort,
Das hilft überall dir fort.
[Leopold Böhmer, deutscher Dichter des 19. Jhs.]

Deine Toni Geis.
Buxheim, den 5.3.44.
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Wer mit dem Leben spielt, kommt nie zurecht. Wer sich nicht selbst befiehlt, bleibt immer Knecht.
(Goethe)

Deine Schulkameradin Ingeborg Steib.
Illertissen, 5.11.1943.
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Gibt dir das Leben einen Puff, so weine keine Träne, Lach Dir 'nen Ast und setz dich druff und baumle mit die Bene!
[Heinrich Zille, 1858-1929, Berliner Zeichner und Fotograf]

Deine Gertrud Pazaurek
6. III. 1944.
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Geh! gehorche meinen Winken, nutze deine jungen Tage, lerne zeitig klüger sein: auf des Glückes große Waage steht die Zunge selten ein; du mußt steigen oder sinken, du mußt herrschen und gewinnen oder dienen und verlieren, leiden oder triumphieren, Amboß oder Hammer sein.
(Goethe)

Denke gerne an Deine Marianne Maier
Ottobeuren den 21.2.44.
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Sei ein Sonnenkinde durch's ganze Leben. Wer Sonne hat, der kann auch Sonne geben!

Denke gern zurück an Deine Trude Preller.
Ottobeuren Kriegsjahr 1944.
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Glaub nur, du hast viel getan, wenn dir Geduld gewöhnest an.
(Goethe, 1827)

Eine kleine Erinnerung an Ruth Richter.
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Dank mit dem Mund: Hat wenig Grund;
Im Herzen Dank: Ist guter Klang;
Dank mit der Tat: Das ist mein Rat.
(Robert Reinick) [1805 - 1852, deutscher spätromantischer-biedermeierlicher Maler und Dichter]

Deine Kameradin Gerti Schnabel.
Im Kriegsjahr 1944.
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Wenn einer von uns Müde wird,
Der andre für ihn wacht.
Wenn einer von uns zweifeln will,
Der andre gläubig lacht.
Wenn einer von uns fallen sollt,
Der andre steht für zwei.
Denn jedem Kämpfer gibt ein Gott
Den Kameraden bei.
[Herybert Menzel (1906-1945) war ein deutscher Dichter und Schriftsteller zur Zeit des Nationalsozialismus sowie Mitglied im Bamberger Dichterkreis.] 

In Freundschaft Deine Erika S.
Ottobeuren, den 3. März 1944.
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[Gleich und gleich, 1827]
Ein Blumenglöckchen vom Boden hervor, War früh gesprossen im lieblichem Flor; Da kam ein Bienchen und naschte fein, Die müssen wohl beide für einander sein.
(Goethe)

Zur Erinnerung an Deine Essener Schulkameradin Hanne-??
Memmingen, den 6. III. 1943.
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Die Allnatur gab uns die Kraft, in schweren Tagen das zu vergessen, was das Herz bedrückt; lern sie verstehen, dann fühlst du stark und beglückt in allen Lebenslagen!

Zur Erinnerung an Deine Schulkameradin Christa Philipp
Ottobeuren/Essen im Oktober 43.
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Was mich nicht umbringt macht mich stärker!
[Friedrich Nietzsche, aus: Götzen-Dämmerung; Wochenspruch der NSDAP vom 9. - 18. April 1939]

Deine Schulkameradin Ingeborg Fischer.
Ottobeuren, den 28. Februar 1944.
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Das erste und wichtigste im Leben ist, daß man sich zu beherrschen sucht.

Deine Schulkameradin Gerlinde Kleiber
Memmingen, den 10. III. 44.
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Rein bleiben und reif werden - das ist die schönste und schwerste Lebenskunst.

Traudl Liebold.
Memmingen, 13. III. 44.
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Im Glück nicht stolz zu sein und im Leid nicht zagen, Das Unvermeidliche mit Würde tragen,
Das Rechte tun, am Schönen sich erfreuen
Das Leben lieben und den Tod nicht scheuen,
Und fest an Gott und bessere Zukunft glauben,
Heißt leben, heißt dem Tod sein Bitteres rauben.

Viel Grlück wünscht Dir Deine Freundin Thea Plersch Ottobeuren, 1. Mai 1943.
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Zu allem was du willst vollbringen Gehört der Glaube zum Gelingen.

Zur Erinnerung an Inge Fischer.
Erkheim, 13.3.44.
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Wo ein Mensch mit ganzer Seele schafft und sorgt, da dient er dem Leben.

Deine Schulkameradin Friedel Geiger
Im Kriegsjahr 1944.
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Deutsch ist kein Besitz, sondern ein hohes Ziel. (Adolf Hitler)

Deine Kameradin Elisabeth H.
Memmingen, den 9.3.44.
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Immer strebe zum Ganzen, und kannst du selber kein Ganzes werden, als dienendes Glied schließ an ein Ganzes dich an! (Schiller)

Deine Mitschülerin Gramlich Donata.
Steinbach im Kriegsjahr 1943.
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Was es auch Großes und Unsterbliches zu erstreben gibt, den Mitmenschen Freude zu machen, ist doch das Beste, was man auf der Welt tun kann. (Rosegger)

Dir, liebe Marlies, zur Erinnerung an Hanna Hofmann Berlin-Illertissen, am 28. Februar 1944.
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Es ist [führt] kein anderer Weg zu Gott denn durch den Alltag unseres Tuns. (Claudius) [Matthias Claudius, 1740-1815, dt. Dichter]

Deine Schulkameradin Marianne Scheufele.
Im Juni 1944.
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Herr! Schicke, was du willst, Ein Liebes oder Leides; Ich bin vergnügt, daß beides Aus deinen Händen quillt. Wollest mit Freuden Und wollest mit Leiden Mich nicht überschütten! Doch in der Mitten Liegt holdes Bescheiden.
(Mörike)

Zum Gedenken an frohe Jugendtage! Deine Freundin Gisela Werner
Ottobeuren, 6. Juni 43.
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Die Hauptsache ist, daß man eine Seele habe, die das Wahre liebt und die es aufnimmt, wo sie es findet. (Goethe)

Zum Andenken an deine Schulkameradin Hildegard Mayr.
Memmingen, 29.2.44.
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Lache, wenn dir etwas schwer fällt, sei zu stolz, zu jammern und zu klagen.

Der lb. Marlies gewidmet von ihrer Schulkameradin Irmgard Schmitz.
Memmingen, Kriegsjahr 1944.
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Mach's wie die Besten, liebe was rein, Strebe nach Wahrheit, hasse den Schein, Lebe für andre, suche ihr Heil, So wird das Beste selbst dir zu Teil.

Zum Andenken an deine Schulkameradin Berti Humberger.
Memmingen am 29.2.44.
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Rein bleiben u. reif werden, das ist schönste und reichste Lebenskunst.

Onkel Willy.
Kriegsweihnacht 1940
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Frei sein heisst nicht: Tun dürfen, was du möchtest, sondern tun wollen, was du musst; darum achte, dass du draussen wie drinnen reinen Herrn (?) über dein Gewissen hast!
(W. Schäfer) [vermutlich der W. Schäfer, 1868-1952, über den es bei Wikipedia heißt: Mit dem 1922 erschienenen, die „deutsche Volksseele“ glorifizierenden Buch Dreizehn Bücher der deutschen Seele, wurde er zu einem der populärsten völkisch-nationalen Autoren der Weimarer Republik und der Zeit des Nationalsozialismus.] 

Zur Erinnerung an deine Zeit im Schülerheim.
Heinz Schultz 21.III.41.
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Nichts, was groß ist auf dieser Welt, ist dem Menschen geschenkt worden. Alles muß bitter schwer erkämpft werden.
(Adolf Hitler)

Zur Erinnerung an unsere Jugendzeit Deine Gabriele M. Ottobeuren, den 18. Febr. 1944.
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Viel lieber gestritten und ehrlich gestorben, Alß Freyheit verloren und Seele verdorben.
(Bannerspruch der freien Reichsstadt Staßburg)

Deine Essener Klassenkameradin Erika Hepp Memmingen, den 28. II. 1944.
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Ins Album schreib ich gern mit ein, weil ich nicht möcht vergessen sein. Doch lieber möcht ich im Herzen steh'n, weil's Album könnt verloren geh'n.

Zur Erinnerung an deine Mitschülerin Charlotte Mohr Memmingen 2. März 1944.
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Wir wollen friedlich sein, aber unter
gar keinen Umständen ehrlos.
(Adolf Hitler)

Deine Annemarie Vogt
Illertissen, den 4.3.1944.
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Sei groß in der Not
Und meistre dein Leid;
Warum Du es tragen mußt,
Lehrt Dich die Zeit.

Deine Schulkameradin Inge Müller
Lautrach, Ostern 1944.
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Es ist nichts unmöglich,
es geht alles, wenn man es will!
(Adolf Hitler)

Deine Inge Sachs.
Memmingen, 22.3.1944.
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Alles läßt sich durch Standhaftigkeit erreichen,
wenn man den Willen dazu hat.
(Prinz Eugen)

Deine Schulkameradin
Lea Fiener.
Memmingen, im April 1944.
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Gesell' Dich einem Bessern zu,
daß mit ihm Deine bessern Kräfte ringen.
Wer selbst nicht weiter ist als Du,
der kann Dich auch nicht weiter bringen.
[Friedrich Rückert, 1788-1866]

Zur Erinnerung an ein Essener Mädel [in] Deiner Klasse.
Gisela Endemann
Essen-Sontheim, den 7. März im Kriegsjahr 1944
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Das flücht'ge Lob, des Tages Ruhm,
Magst Du dem Eitlen gönnen;
Das aber sei Dein Heiligtum:
Vor Dir bestehen können.
(Fontane)

Erinnere Dich gerne
an Deine Mitschülerin Jella von Wachter
Memmingen, den 15. Juni 1944.
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Hab ein Lied auf den Lippen
verlier nie den Mut.
Hab Sonne im Herzen
und alles wird gut.

Deine Doris Osterrieder.
Lautrach-Memmingen, den 6.4.44.
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Herz nicht verzag
Glück kommt jeden Tag!
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Wir sind nicht auf der Welt, um zu genießen,
sondern um unsere Schuldigkeit zu tun.
(Bismarck)

Deine Schulkameradin Klara Held
Memmingen, 25.4.1944.
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Willst du dir ein gut Leben zimmern,
mußt ums Vergangene dich nicht bekümmern,
und wäre dir auch was verloren.
Mußt immer tun wie neugeboren;
was jeder Tag will, sollst du fragen,
was jeder Tag will, wird er sagen;
mußt dich am eignen Tun ergetzen,
was andre tun, das wirst du schätzen;
besonders keinen Menschen hassen,
und das übrige Gott überlassen.
(Goethe)

Viel Glück und Sonnenschein für dein späteres Leben
deine Schulkameradin Edeltraud Müller.
Memmingen, 26.4.1944.
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Urheber

diverse Einträge

Quelle

Helmut Scharpf

Verleger

Helmut Scharpf

Datum

1943-02-20