04.12.2015 - Begegnungsstätte „Auf anander zua gau“ eröffnet

Titel

04.12.2015 - Begegnungsstätte „Auf anander zua gau“ eröffnet

Beschreibung

Bei der Hilfe für die Flüchtlinge entstand der Gedanke, dass es auch unter den Ottobeuren Bürgerinnen und Bürger gibt, die Hilfe brauchen. Nach einem Jahr Vorarbeit konnte am 04.12.2015 in der Bahnhofstraße 18 ein Ort der Begegnung für alle Ottobeurer eröffnet werden.

Elisabeth Dillinger sagte in ihrer Eröffnungsrede, die Arbeit mit den Asylbewerbern habe auch „den Blick auf die Ottobeurer Bürger geschärft“. Heute werde ein Treffpunkt eröffnet, der „für alle Menschen, die hier wohnen, offen steht“. Sie bedankte sich bei der Caritas, dem Trägerverein „mitanand e.V.“ aus Bad Grönenbach, beim Katholischen Frauenbund, dem Kinderschutzbund (KSB), der Kolpingsfamilie Ottobeuren, der katholischen und evangelischen Kirche, bei der Ambulanten Krankenpflege, dem Landratsamt und der Marktgemeinde. Letztere habe zusammen mit der Katholischen Kirchenverwaltung mit einer auf zwei Jahre befristeten Übernahme der Mietkosten (jährlich 4.800 €) wesentlich dazu beigetragen, dass man die Eröffnung wagen konnte. Letztlich verwies Frau Dillinger „auf die vielen helfenden Hände“ und dankte auch den Ehepartnern und Familien für ihre Mithilfe. „Gemeinsam haben wir eine unheimliche Kraft und diese Kraft wollen wir hier für dieses Projekt nutzen.“

Bürgermeister German Fries bedankte sich dafür im Namen der Gemeinde mit einem Geschenk. In Anspielung auf den Rückgang des örtlichen Einzelhandels drückte er seine Freude darüber aus, dass die Begegnungsstätte in der Bahnhofstraße ein Baustein gegen die Verödung sei. Erika Kraus habe dies durch ihre Bereitschaft zur Weitervermietung möglich gemacht. Der Bürgermeister betonte, dass es für den Marktgemeinderat selbstverständlich gewesen sei, hier zuzustimmen.

Abschließend sprach Abt Johannes Schaber einen Segensgruß aus und übergab den Ort seiner Bestimmung.

Am 13. Januar 2016 wird im Untergeschloss auch der Kleider-Kinderladen des Kinderschutzbundes eingezogen sein (Umzug von der Luitpoldstraße), angedacht ist auch ein PC-Flohmarkt. Durch die Caritas wird eine Flüchtlingsberatung angeboten.
Die Öffnungszeiten:
Mittwoch, 15 - 17 Uhr
Donnerstag, Freitag: 10 - 17 Uhr
Samstag: 10 - 12 Uhr

Für den Kurierverlag schrieb Michaela Breuninger (Ausgabe 12.12.2015, S. 3): „Die neue Einrichtung bietet nicht nur Gelegenheit sich zu günstigen Preisen einzukleiden, dort kann man sich auch bei Kaffee und Tee zu einem gemütlichen Plausch treffen und Kontakte knüpfen. (...) Die 16 Damen, die den Laden ehrenamtlich umtreiben, haben bereits für die Zukunft weitere Aktionen in Planung - zum Beispiel gemeinsames Handarbeiten, Stricken und Nähen.“
Für die Memminger Zeitung kündigte Brigitte Unglert-Meyer am 01.12.2015 (S. 30, „Laden soll Ort der Begegnung werden“) die Eröffnung an.

Im November 2014 gab es in der Bahnhofstraße 4 einen weiteren Wechsel: Ulrike Meier übergab den Geschenkeladen an Nachfolgerin Gabriele Schraudolph, die dort seit 02.11.2015 Strickartikel (Strick & Schick; vorher Stephansried) anbietet. Die alten Ausstellungsmöbel spendete Frau Meier der Begegnungsstätte.
Die Auslagen waren schon zur Eröffnung mit Kleidung übervoll. Gesammelt wurde zunächst nur im Freundeskreis. Es wird im Laden (samt Keller insg. 200 m²) keine Kommissionsware angenommen, es kommen ausschließlich Kleiderspenden zum Verkauf. Der Erlös fließt vollständig in die Finanzierung von „Auf anander zua gau“.

Das Startbild zeigt von links: German Fries, Elisabeth Dillinger, Stefan Haggenmiller, Birgit Eisinger-Schanderl, Sylvia Mildner, Doris Ludwig, Wolfgang Haggenmiller und Abt Johannes Schaber

Unter dieser Adresse Bahnhofstraße 18 war von 2010 bis ca. März 2015 der Fotograf Mike Jung zu finden; 2005 - 2008 war der Quelle-Versand untergebracht; bis 2004 betrieb die Familie Kraus hier ein Schuhgeschäft.
Am 16. Dezember 2015 spendeten die Architekten Klaus Huber und Rolf Steinhauser der neuen Einrichtung 500 Euro. Statt Weihnachts-Präsente an Geschäftskunden zu verteilen, wollten sie „etwas Sinnvolles“ tun. Bei einem Besuch im Laden hatten sie sich von der Arbeit der Initiatoren beeindruckt gezeigt.

Bilder und Zusammenstellung: Helmut Scharpf, 12/2015

Urheber

Helmut Scharpf

Quelle

Helmut Scharpf

Verleger

Helmut Scharpf

Datum

2015-12-04

Rechte

gemeinfrei