09.10.2021 – Neuzugänge im virtuellen Museum

Titel

09.10.2021 – Neuzugänge im virtuellen Museum

Beschreibung

Wie so oft sind neu eingegangene Fotos und Dokumente unbeschriftet und damit auch undatiert. Sie werden hier geparkt, bis ein Beitrag entsteht; die Fotos sind nur leicht bearbeitet. Wer etwas zu den Bildern sagen kann, bitte melden!
Auch neu Vorgänge gibt es viele, so z.B. das Basilikakonzert mit Sir John Eliot Gardiner am 26.09.2021 (Portraitfoto während der Probe) oder den Spatenstich zum Bau des neuen Norma / Fristo in der Langenberger Straße am 29.09.2021. Hier zwei Bilder vom Abtrag des Mutterbodens am 01.10.2021 (Foto1 / Foto2).

Zu den historischen Bildern:
Das Eingangsfoto zeigt eine - vermutlich herbstliche - Szene auf dem Marktplatz Ottobeuren. ein zweiter Fotograf steht vorne rechts. Vorne links sieht man den Ortspfarrer (wahrscheinlich Pater Augustin Krimm, Pfarrer von 1912 - 1930), ein Uniformierter mit Pickelhaube deutet auf die Zeit vor dem 1. Weltkrieg. Die Häuser sind mir Girlanden verziert. Es könnte sich um die Amtseinführung von Pater Augustin Krimm als Ortspfarrer handelt, nachdem weiter hinten im Zug ein bekränzter Wagen mit weiß gekleideten Mädchen fährt, wäre eine Primiz als Erklärung (noch) wahrscheinlicher.
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Auf dem großformatigen Theaterbild (29 x 21,5 cm) könnte in der untersten Reihe ganz rechts Ulrich Peppel zu sehen sein, über ihm ev. Johann Nepomuk Braun. Links neben Peppel dürfte der Lehrer Florian Vicari zu sehen sein. (Vicari war am 1.10.1874 mit seiner Frau und drei kleinen Kindern nach Ottobeuren gekommen, um eine Stelle als Lehrer und Chorregent anzutreten.)
Die Mutter Gottes wird von einer Frau Maier aus der Memminger Straße gespielt. Ev. dreht sich das Theater um die Lourdes-Grotte. Die Darsteller dürften dem Gesellenverein angehören.
Das wunderschöne Originalbild wurde von Elisabeth Keidler für ein Repro zur Verfügung gestellt.
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Der kleine Glockenturm der Kirche in Klosterwald ist eingerüstet, einige Arbeiter stehen auf dem Gerüst, sie sind vermutlich mit Spenglerarbeiten befasst. Ob hier nur ausgebessert wurde oder ob der Turm verändert oder gar neu hinzukam, ist unklar. Die Aufnahme dürfte um 1930 entstanden sein und ist von Osten fotografiert.
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Eine schöne Neuerwerbung stellt das Hinterglasbild von Otto Steiner dar. Es ist ein Vogel in einem Garten zu sehen, der Titel ist nicht bekannt. Steiner hat es 1977 signiert. Zwei weitere seiner Bilder wurden die letzten Wochen in Chemnitz versteigert.
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Ein großes Blechschild (HP 84546) mit einer dekorativen Werbung für Kathreiners Malzkaffe. Zur Zeit läuft im Kneippmuseum Bad Wörishofen übrigens eine Sonderausstellung mit alten Kaffeeverpackungen!
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Eine Ansichtskarte mit dem Konterfei von Sebastian Kneipp mit einem „Gruß aus München“ ist in zweierlei Hinsicht ungewöhnlich: zum einen wegen München (statt Wörishofen), zum anderen wegen seiner eher seltenen Pose. Gelaufen ist die Karte mit der Münchner Stadtpost, ein Jahr ist nicht angegeben. Über die Marke ließe sich die Karte sicherlich näher datieren; sie wurde 1899 ausgegeben; die Karte lief sicherlich vor dem 1. Weltkrieg!
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Der Thannhausener Studienrat und Altbürgermeister Hans Bronnenmaier (25.09.1884 - 23.04.1955) war mit einer Ottobeurerein verheiratet und hat das „Bannwaldlied“ komponiert und gedichtet. Er war auch in Ottobeuren kein Unbekannter. Obwohl er zu der Zeit an einem Augsburger Gymnasium unterrichtete, fand er im September 1917 im Ottobeurer Tagblatt Erwähnung: Er wurde mit dem König-Ludwig-Kreuz ausgezeichnet.

1953 wurde er Thannhauser Ehrenbürger. Er schrieb außerdem das „Thannhauser Heimatbuch“, das 1955 erschien. Im Geleitwort schrieb er: „Heimatliebe war mir Auftraggeberin zur Erstellung der Thannhauser Heimatgeschichte“. Ähnlich wie bei Karl Schnieringer, so brach auch bei Bronnenmaier die Heimatliebe voll durch. Seinem Heimatort Thannhausen widmete er ebenfalls ein Lied: „Thannhausen, die Perle vom Mindeltal“.
1954 kannt das Lied jeder; es wurde z.B. bei der Einweihung der ersten Ottobeurer Wassertretstelle von allen Teilnehmern gesungen. Beim Männergesangverein Ottobeuren ist das Lied heute unbekannt, auch der Kirchenchor oder die Blasmusik haben hierzu keinen Noten. Aber: Der Trachtenverein Ottobeuren singt das Bannwaldlied noch immer und dürfte sogar ein Notenblatt haben. Mehr dazu demnächst!

Urheber

diverse

Quelle

diverse, meist Sammlung Helmut Scharpf

Verleger

Helmut Scharpf

Datum

2021-10-09

Rechte

gemeinfrei