1848 – Statistiken zum Regierungsbezirk Schwaben und dem Landgerichtsbezirk Ottobeuren

Titel

1848 – Statistiken zum Regierungsbezirk Schwaben und dem Landgerichtsbezirk Ottobeuren

Beschreibung

Gebietsgrenzen und Zuständigkeiten waren im 19. Jahrhundert im Vergleich zu heute teils sehr unterschiedlich gelagert, oft aber an den Grenzen des früheren Klosterstaats Ottobeuren angelehnt. Georg Friedrich Kramer hat 1847 ein Nachschlagewerk mit statistischen Angaben für den damaligen Regierungsbezirk Schwaben und Neuburg erstellt, das 1848 erschien und zu Ottobeuren eine Vielzahl von Angaben enthält.

Interessant ist dies aus mancherlei Hinsicht. Der „königliche Regierungs-Registrator" Kramer erklärt z.B. wie der Bezirk ursprünglich gebildet wurde, nennt die militärischen und zivilen Behörden (insb. Landgerichte und Rentämter), die Schulen, Forstämter und vieles mehr. Dies in einer Zeit, in der Säkularisation und Mediation mit den verbundenen radikalen Umwälzungen der politischen Landschaft erst einige Jahrzehnte zurücklag. Den Ausgangszustand kann man an einer Karte ersehen, die die Herrschaftsverhältnisse um 1801 darstellt.

Literaturzitat:
Kramer, Georg Friedrich: Statistik des Regierungs-Bezirks von Schwaben und Neuburg, Verlag der B. Schmid'schen Buchhandlung, Augsburg, 1848, 189  S.
Ein Digitalisat des Oiginals ist bei der BSB abrufbar.

Vorwort
Die im Jahr 1839 von mir herausgegebene Statistik des Regierungs-Bezirks Schwaben und Neuburg erfreute sich eines so schnellen Absatzes, daß schon im darauffolgenden Jahre die ganze Auflage vergriffen war.
Die seither erfolgten zahlreichen Nachfragen nach diesem Werke veranlaßten mich, eine neue, völlig umgearbeitete Auflage zu veranstalten, der ich noch weitere statistische Notizen befügte, die nicht minder dem zeitraubenden Nachforschen begegnen dürften.
Von Aufführungen des Standes des aktiven Personals der Verwaltungs-Stellen und Behörden wurde aus dem Grunde Umgang genommen, weil dasselbe dem Wechsel sehr unterworfen ist, und schon während dem Druck des Werkes oft Änderungen eintreten.
Sollte auch diese Auflage sich einer günstigen Aufnahme zu erfreuen haben und dem beabsichteten Zweck entsprechen, so fühle ich mich geehrt und belohnt durch das Bewußtseyn, mit meinen wenigen Musestunden nützlich gewirkt zu haben.
München im Jahr 1847. Der Verfasser.

S. 7:
Bildung des Regierungs-Bezirks von Schwaben und Neuburg.
Der Regierungs-Bezirk wurde gebildet aus dem ehemaligen Bisthum Augsburg, aus dem Fürstenthum Kempten, den Reichststädten Augsburg, Memmingen, Nördlingen, Kempten, Kaufbeuren und Lindau, den Reichs-Abteien Elchingen, Irrsee [Irsee], Kaisheim, Ottobeuern [Ottobeuren], Roggenburg, St. Ulrich und Afra [Augsburg], Ursberg und Wettenhausen, den Herrschaften Mindelheim, Schwabeck, Illertissen und Wertingen, aus den Fürstlich Oettingen'schen Landen, aus den Landen der Fürsten und Grafen von Fugger, aus der Markgrafschaft Burgau und dem ehemaligen Herzogthume Neuburg.

Lage, Grenze und Größe.
Derselbe bildet den südwestlichen Theil des Königreichs [Bayern], und breitet sich aus zwischen 27° 37' und 29° 9' östlicher Länge, dann zwischen 47° 18' und 48° 3' nördlicher Breite. Gegen Norden grenzt er an Mittelfranken, gegen Osten an Mittelfranken und Oberbayern, gegen Süden an Tirol und die vorarlbergischen Herrschaften, gegen Westen an die vorarlbergischen Herrschaften, den Bodensee und das Königreich Würtemberg [Württemberg]. Sein Flächeninhalt beträgt 174 Quadrat-Meilen.
Die Größe und Grenzen der einzelnen Distrikts-Polizei-Behörden sind folgende:
Das Landgericht Buchloe umfaßt auf 4 1/2 Quadrat-Meilen 10,429 Einwohner, wird von den (...)

S. 10
Das Landgericht Ottobeuren zählt auf 6 Quadrat-Meilen 16,323 Einwohner, wird von den Landgerichten Mindelheim, Kaufbeuren, Obergünzburg, Grönenbach und dem Königreiche Würtemberg begrenzt, und von der obern und untern Günz, welche sich hier vereinigen, der Ach, und an der äußersten Westgrenze von der Iller bewässert.

S. 12
Eintheilung.
Der Regierungs-Bezirk von Schwaben und Neuburg ist in 32 Landgerichte und 11 Herrschaftsgerichte, in 5 Bezirks-Bau-Inspektionen, 1 Donaumoos-Inspektion, 29 Rent- und 11 Forstämter eingetheilt.

Die Verwaltungs-Stellen und Behörden sind:
Regierung.
A. Innere Verwaltung.
Kammer des Innern.
Kreis-Medicinal-Ausschuß.

Untergeordnete Behörden und Ämter:
Die Landgerichte: Buchloe, Burgau, Dillingen, Donauwörth, Füssen, Göggingen, Grönenbach, Günzburg, Höchstädt, Illertissen, Immenstadt, Kaufbeuren, Kempten, Krumbach, Lauingen, Lindau, Mindelheim, Monheim, Neuburg, Neuulm [Neu-Ulm], Nördlingen, Oberdorf [Marktoberdorf], Obergünzburg, Ottobeuern [Ottobeuren] , Roggenburg, Schwabmünchen, Sonthofen, Türkheim, Weiler, Wemding, Wertingen und Zusmarshausen.
Die Herrschaftsgerichte: Babenhausen, Bissingen, Buxheim, Edelstetten, Harburg, Mickhausen, Mönchsroth, Neuburg a.d.Kammel, Oettingen, Wallerstein und Weissenhorn [Weißenhorn].

Die Donaumoos-Inspektion in Neuburg a.d.D., 28 Patrimonial-Gerichte I. Klasse und 41 Patrimonial-Gerichte II. Klasse, dann 5 Patrimonial-Ämter, 35 Physikate, die 5 Bau-Inspektionen, die Rendantur der Kreis-Hilfskasse, 1 Polizei-Kommissariat, 7 Stadt-Kommissariate, 1 Magistrat I. Klasse, 11 Magistrate II. Klasse, ferner 9 Magistrate III. Klasse.

S. 13
B. Finanz-Verwaltung.
Kammer der Finanzen.

Untergeordnete Behörden und Ämter.
Die Kreiskasse, das Oberaufschlages- und Siegel-Verlagsamt.
Die Rentämter: Augsburg, Buchloe, Dillingen, Donauwörth, Füssen, Göggingen, Günzburg, Höchstädt, Illertissen, Immenstadt, Kaufbeuren, Kempten, Lauingen, Lindau, Memmingen, Mindelheim, Monheim, Neuburg, Nördlingen, Oberdorf, Oettingen, Ottobeuern [Ottobeuren], Roggenburg, Schwabmünchen, Türkheim, Ursberg, Wertingen, Wettenhausen und Zusmarshausen.
Die Forstämter: Biburg, Dillingen, Donauwörth, Günzburg, Immenstadt, Kaufbeuren, Kempten, Mindelheim, Neuburg, Ottobeuern und Weissingen.

C. Justiz-Verwaltung.
Das Appelationsgericht in Neuburg und das Wechsel-Appelationsgericht in Augsburg.
Untergeordnete Behörden:
Die Kreis- und Stadtgerichte Augsburg, Kempten und Memmingen, die Wechselgerichte Augsburg und Memmingen, ferner die Land- und Herrschaftsgerichte, die Handelskammer in Augsburg, die Strafarbeits- und Corrections-Anstalt in Kaisheim.

D. Centralisirte Behörden.
a. Der innern Verwaltung.
Depot-Registratur in Neuburg, Filial-Gemälde-Gallerie in Augsburg.

Zoll-Behörden.
Haupt-Zollämter: Augsburg, Kempten und Memmingen.
Neben-Zollämter: Nördlingen und Kaufbeuren.
Grenz-Zollämter: Lindau, Pfronten, Füssen, Hindelang, Niederstaufen, Oberstaufen und Oberstdorf.

Post-Anstalten.
Oberpostamt Augsburg, Postamt Lindau, Postverwaltungen: Dillingen, Kaufbeuren, Kempten, Memmingen, Mindelheim und Neuburg.

S. 14
Berg- und Hütten-Ämter.
Bergrevier Sonthofen, Hüttenamt Schüttendobeb [?].

Salinenwesen.
Salzämter: Augsburg, Donauwörth, Lindau und Memmingen, Ober-Faktorie Füssen, Immenstadt und Kempten.

E. Kirchen.
a. Katholische.
Bisthum Augsburg.
Dom-Capitel.
Dompropstei.
Domdekanei.
Bischöfliches Ordinariat.
Allgemeiner geistlicher Rath.
Generat-Vikariat.
Bischöfliches Consistorium.
Bischöfliches Siegelamt.
Bischöfliche Ordinariats- und Consistoriums-Kanzlei.

b. Protestantische.
Dekanate: Augsburg, Ebermergen, Kempten, Leipheim, Memmingen, Nördlingen und Oettingen.

c. Israelitische.
Rabbinate: Altenstadt, Binswangen, Buttenwiesen, Fischach, Fellheim, Harburg, Hürben, Ichenhausen, Kriegshaber, Oettingen und Wallerstein.

F. Militär.
Gendarmerie-Compagnie in Augsburg.
Zweites Armee-Divisions-Commando in Augsburg.
Infanterie-Regiment Prinz Carl.
Stadt-Commandantschaft in Augsburg, Dillingen, Kempten, Lindau und Neuburg.
Zeughaus-Verwaltung.
Infanterie-Regiment Ysenburg in Kempten und Lindau.
Infanterie-Regiment Franz Hertling in Neuburg und Eichstädt [Eichstätt].
Chevauxlegers-Regiment König in Augsburg.
Chevauxlegers-Regiment Herzog Maximilian in Dillingen.
Commandantschaft der Veteranen-Anstalt zu Donauwörth.

S. 15 / 16
Kreis-Commando der Landwehr.
Landwehr-Infanterie-Regiment Augsburg.
Cavallerie-Division.
Artillerie-Compagnie.
Landwehr-Bataillone zu Buchloe, Burgau, Dilingen [Dillingen], Donauwörth, Füssenm Gundelfingen, Günzburg, Höchstädt, Immenstadt, Kaufbeuren, Kempten, Lauingen, Lindau, Memmingen, Mindelheim, Neuburg, Nördlingen, Oberdorf, Schwabmünchen, Ursberg, Weiler, Wertingen, Weissenhorn und Zusmarshausen.

Übersicht der Wohnorte und Bevölkerung.
[Abschrift nur zu Ottobeuren, in eckigen Klammern Memmingen-Stadt, in runden Klammern ganz Schwaben und Neuburg]
Anzahl der:
Quadrat-Meilen: 6,90 [0,10] (173,95)
Städte und Märkte: 2 [1] (82)
Dörfer und Weiler: 98 [] (2.579)
Einöden: 98 [12] (2.272)
Kapellen: 141 [] (7)
Schlösser: -- [--] (15)
Gemeinden: 40 [1] (989)
Familien: 3.171 [1.762] (127.217)
Einwohner: 1.6323 [6.820] (538.189)

S. 17 / 18
Übersicht der Familien- und Einwohnerzahl im Regierungs-Bezirke von Schwaben und Neuburg.
Zahl der
Familien / Einwohner in den Landgerichtsbezirken
Grönenbach: 3.234 / 14.165
Mindelheim: 4022 / 16.442
Obergünzburg: 2.297 / 9.995
Ottobeuren: 3.171 / 16.323
Stadtmagistrat Memmingen: 1.762 / 6.820

S. 19
Alphabetisches Verzeichnis aller dem Regierungs-Bezirke von Schwaben und Neuburg angehörigen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler und Einöden.

[Diese Liste zieht sich bis Seite 120. Beispiele: Die Dörfer Dorf Amendingen, Arlesried und Benningen waren selbständig, gehörte zum Gerichtsbezirk und Rentamt Ottobeuren. Die Einöde Aumühl gehörte zu Buxheim und gehörte ebenfalls zum Gerichtsbezirk und Rentamt Ottobeuren.]

Auf Seite 120 beginnt Kapitel 10:
X. Eintheilung des Regierungs-Bezirkes in Gerichts- und Polizei-Bezirke.
A. Kreis- und Stadtgerichte.
Memmingen wird darin als Kreisgericht II. Klasse geführt. Folgende Polizei-Distrikte bilden das Kreisgericht Memmingen:
das Stadtgericht Memmingen, die Landgerichte Illertissen, Roggenburg, Krumbach, Buchloe, Türkheim, Mindelheim, Ottobeuren, die Herrschaftsgerichte Babenhausen, Buxheim, Edelstetten, Neuburg und Weissenhorn.

S. 121
B. Landgerichte

Auf S. 126 / 127 sind die dem Landgericht Ottobeuren zugehörigen Gemeinden samt Zahl der Familien und Einwohner (Seelen) genannt:
Amendingen (103 / 443)
Arlesried (36 / 183)
Attenhausen (108 / 374)
Benningen (132 / 573)
Betzisried (78 / 384)
Böhen (173 / 384)
Daxberg (35 / 186)
Dietratried (33 / 156)
Egg (111 / 492)
Eisenburg (71 / 271)
Engetried (109 / 396)
Erkheim (103 / 547)
Frechenrieden (109 / 508)
Frickenhausen (78 / 417)
Gottenau (58 / 225)
Günz (85 / 354)
Guggenberg (89 / 416)
Haitzen (66 / 306)
Hawangen (126 / 545)
Holzgünz (36 / 232)
Lachen (150 / 604)
Lauben (102 / 448)
Lannenberg (57 / 248)
Memmingerberg (99 / 449)
Niederdorf (52 / 230)
Niederrieden (71 / 457)
Oberegg (82 / 294)
Ollarzried (47 / 336)
Ottobeuren (433 / 1515)
[Markt] Rettenbach (116 / 410)
Schlegelsberg (47 / 240)
Schweighausen (56 / 197)
Sontheim (122 / 740)
Steinheim (82 / 434)
Trunkelsberg (127 / 416)
Ungerhausen (72 / 326)
Unteregg (66 / 287)
Westerheim (76 / 474)
Winneden (30 / 120)
Wolfertschwenden (56 Familien / 307 Einwohner)

S. 129
C. Herrschaftsgerichte.

S. 133
Eintheilung der Distrikts-Polizei-Behörden nach Rent- und Forstämter.
Folgende Distrikts-Polizei-Behörden gehörten zu Ottobeuren:
Grönenbach (teils auch zu Kempten)
Illertissen (teils zur Forstverwaltung Günzburg)
Memmingen
Mindelheim (teils zu Mindelheim selbst)
Obergünzburg (teils zu Kaufbeuren und Kempten)
Ottobeuren (teils zu Mindelheim)
Babenhausen
Buxheim

S. 134
Verzeichnis der gutsherrlichen Gerichte und Ämter.

Hier wird auf S. 135 für Ottobeuren nur das Gericht 2. Klasse in Wespach genannt, zur Gutsherrschaft „von Stoll" gehörig.

S. 136
Verzeichniß der königlichen und isolirten Stiftungs-Verwaltungen.
Das Verzeichnis wird nach Orten geführt, Ottobeuren ist nicht direkt dabei - auch nicht mit der noch heute verwalteten Spital-Stiftung St. Josef. Auf Seite 138 heißt es unter der Überschrift „Gutsherrschaften, welchen nach § 96 der VI. Verfassungs-Beilage die Verwaltung der Stiftungen zusteht" unten der laufenden Nummer 76:
Graf von Bassenheim, königl. Landgericht Ottobeuren.

Auf S. 139 sind im „Verzeichniß der allgemeinen Rentämter" insg. 29 aufgeführt, darunter Ottobeuren. Auf derselben Seite beginnt ein „Verzeichniß der sämmtlichen königlichen Forstämter.
Benennung der Forstämter / Sitz derselben / Dazu gehören die Reviere / Forsteien  / Landgericht. Auf Seite 140 werden für Ottobeuren die Reviere Bayersried, Grönenbach, Hopferbach, Illereichen, Ottobeuren und Schönegg genannt.
Es geht weiter mit einem Verzeichnis der Bezirks-Bau-Inspektionen. Auf S. 141 wird Ottobeuren als zur Bezirks-Bau-Inspektion Mindelheim gehörig genannt.

Auf Seite 141 beginnt ein weiteres umfangreiches Kapitel: Verzeichniß der katholischen Pfarreien und Benefizien unter Angabe der Erträgnisse und Lasten. (Das Dekanat?) Ottobeuren kommt auf S. 152 und 153 mit 23 Pfarreien und Benefizien vor. Genannt wird auch das „Präsentationsrecht": In Amendingen hat dies der Graf von Wald-Bassenheim inne, in Markt Rettenbach Fürst Fugger von Babenhausen, in Egg der Bischof von Augsburg und in allen anderen Pfarreien und Benefizien (Attenhausen, Benningen, Böhen, der Curatie Niederdorf, Ollarzried, Ottobeuren, Sontheim, Ungerhausen, Unteregg, Westerheim und Wolfertschwenden) ist es „Seine Majestät der König".
Ab Seite 160 kommen die protestantischen Pfarreien dran. Im Polizeibezirk Ottobeuren sind dies: Arlesried, Berg, Erkheim, Frickenhausen, Lauben, Steinheim und Woringen.

S. 161
Verzeichniß der vorhandenen Manns- und Frauenklöster.
In Ottobeuren wird das Benediktiner-Priorat geführt, bei den Frauenklöstern fehlt ein örtlicher Eintrag, vermutlich, weil nur das jeweilige Stammhaus genannt wird, so in Augsburg das Institut der englischen Fräulein sowie das Kloster vom Orden des heiligen Franziskus bei Maria Stern. Vielleicht waren die Filialen (wie z.B. auch Klosterwald) nur noch nicht (wieder) errichtet. Auch das Benediktinerpriorat war erst im November 1835 von König Ludwig I. erneut zugelassen worden. Pläne zur Wiederrichtung waren freilich schon lange vorher geschmiedet worden.

S. 162
Anstalten für Wissenschaft, öffentlicher Unterricht und Erziehung. In den Kategorien Lyceen, Gymnasien, Lateinschulen, Männliche Erziehungs-Institute, Technische Lehr-Anstalten und Deutsches Schulwesen wird Ottobeuren nicht genannt. Allerdings hat Ottobeuren eine katholische sowie protestantische „Distrikts-Schul-Inspektion".

S. 163
Schullehrer-Seminar: Lauingen

Verzeichniß der im Regierungsbezirk Schwaben und Neuburg befindlichen deutschen Schulen. Hier wird der Schulort genannt, der zugehörige Gerichtsbezirk, dann das „Fassionsmäßige Einkommen" in Gulden und Kreuzer sowie „Anmerkungen".
Auf S. 164 mit I. „Katholische Schulen" geht es alphabetisch los:
Attenhausen genannt (202 fl., 33 Kr.), dann folgt das Kapitel „Knabenschulen", ab 165 „Mädchenschulen" - aber im Bereich des Landgerichts Ottobeuren wird nur eine Mädchenschule geführt: in Benningen (244 Gulden, 24 Kreuzer), in Böhen (232 Gulden, 2 Kr.), Anmerkung: „90 Gulden dem Gehilfen", Daxberg (100 Gulden, 2 Kr.), Anmerkung „exponirter Gehilfe. Filiale von Erkheim", Egg (255 fl. 56), Eisenburg (150 fl.), Anmerkung „exponirter Gehilfe. Filiale von Amerdingen [Amendingen]", Engetried (210 fl. 12), Erkheim (345 fl. 27), Frechenrieden (238 fl. 18), Günz (216 fl. 16), Hawangen (312 fl. 49), Hofs (169 fl. 24), Holzgünz (289 fl. 59), Lachen (113 fl. 22), Niederdorf (496 fl. 45), Niederrieden (356 fl. 43), Oberegg (152 fl. 48), Ollarzried (267 fl. 50), Ottobeuren (793 Gulden 20 Kreuzer), Anmerkung „125 fl. dem I., 100 fl. dem II. Gehilfen", [Markt] Rettenbach (481 fl. 59), Schlegelsberg (68 fl. 43), Anmerkung „Filiale von Erkheim", Sontheim (396 fl. 4), Stephansried (58 fl. 37), Anmerkung „Filiale von Ottobeuren", Trunkelsberg (89 fl. 6), Ungerhausen (267 fl. 37), Anmerkung „50 fl. dem Gehilfen und Verpflegung", Unteregg (172 fl. 59), Westerheim (352 fl. 54) und Wolfertschwenden (256 fl. 36).

S. 185
II. Protestantische Schulen.
Zum Landgerichtsbezirk Ottobeuren gehörten die Schulen: Erkheim (236 fl. 50), Frickenhausen (239 fl. 20), Herbishofen (167 fl. 37), Lauben (393 fl. 40), Memmingerberg (271 fl. 1) und Steinheim (221 fl. 11).

S. 189
III. Israelitisch deutsche Schulen.
Altenstadt, Deggingen, Ederheim, Fellheim, Hainsfarth, Harburg, Hürben, Ichenhausen, Mönchsroth, Oettingen und Osterberg.
IV. Israelitische Religions-Schulen.
Binswangen, Buttenwiesen, Fellheim, Fischach, Hürben, Ichenhausen, Kleinnördlingen, Kriegshaber, Pfersee, Steppach und Wallerstein.

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Statistiken zum Rentamtsbezirk Ottobeuren von 1870 sind im virtuellen Museum hier abrufbar.

Abschriften, Zusammenstellung: Helmut Scharpf, 12/2020

Urheber

Friedrich Kramer

Quelle

Digitalisat

Verleger

Helmut Scharpf

Datum

1848-12-15

Rechte

gemeinfrei