Bis 1939 – Ludwig Dreyer malt eine Straßenszene in der Bahnhofstraße, Bruder Michael 1948

Titel

Bis 1939 – Ludwig Dreyer malt eine Straßenszene in der Bahnhofstraße, Bruder Michael 1948

Beschreibung

Das Haus von Uhrmachermeister Mahler in der Bahnhofstraße sah noch bis 1939 wie auf dem Gemälde von Kunstmaler Ludwig Dreyer sen. (1898 - 1974; Klosterwaldstr. 15) aus. Gebaut hatte es 1836 Georg Mahler, der von 1849 bis 1878 Bürgermeister von Ottobeuren war. Die Tenne zeigt an, dass hier im Nebenerwerb eine kleine Landwirtschaft betrieben wurde. Das Rathaus wies bis 1953 noch die gotischen Zinnen auf. Auffällig ist die barockisierte Scheinfassade des benachbarten Hauses – das ehemalige Kaufhaus Müller (2021: Haarstudio „La Bellezza“ von Heike Merrath, Bahnhofstr. 5 ). Die Fassade sieht alt aus, ist aber ev. gar nicht ganz so alt. Denkbar – bzw. sogar wahrscheinlicher – wäre die künstlerische Freiheit des Malers, denn auf einem Foto von ca. 1931 sieht das Müller-Haus genauso „barock“ aus wie heutzutage.

In etwa dieselbe Perspektive am 18.06.2021: Das Mahlerhaus wurde 1979 abgerissen und neu erbaut, ein Bauzustand (zw. 1939 und 79) wurde „ausgelassen“. Nichts ist so beständig wie der Wandel!

Die Gemälde wurde im Juni 2021 von Max Mahler dankenswerterweise zur Reproduktion zur Verfügung gestellt. Der Uhrmacher- und Augenoptikermeister hatte die Firma 1979 in 6. Generation übernommen und die Augenoptik zur tragenden Säule gemacht.

Das Gemälde von Frater Michael Müller von 1948 ist in identischem Stil gemalt wie das Bild mit der Ansicht „zwei Häuser weiter“, Richtung Rathaus: Auch den „Hasebäck“ (Bahnhofstraße 3) hat er 1948 gemalt! Nachdem er ja nicht wissen konnte, wie das Haus zu der Zeit ausgesehen, hat Bruder Michael sich am Gemälde der Einweihung der barocken Klosterkirche 1766 orientiert.

Urheber

Ludwig Dreyer, Helmut Scharpf

Quelle

Max Mahler

Verleger

Helmut Scharpf

Datum

1939-05-10

Rechte

gemeinfrei