ca. 1930 Das Kreuz am Galgenberg

Titel

ca. 1930  Das Kreuz am Galgenberg

Beschreibung

Ein sehr stimmungsvolles Bild wurde hier eingefangen: Das Kreuz, das den Galgenberg markiert, steht weit im Norden der heutigen Bergstraße. Die am Sportplatz vorbeiführende Straße „Am Galgenberg“ gab es noch nicht, der auf dem Bild nach links gehende Weg ging weiter Richtung Hatzelmann-Stadel, der rechte Weg reichte nach Nordwesten und überquerte den Schinderbach. Um das Kreuz herum sehen wir eine artenreiche Blumenwiese, im Hintergrund sind viele Heintzen („Hoinza“) aufgebaut, um das Mähgut zu trocknen.

Die Aufnahme eines Oberstdorfer Fotografen ist nicht datiert. Auch die ältesten Ottobeurer können sich an das Kreuz nicht erinnern. Auf einem Luftbild aus den späten 1930er Jahren ist es nicht mehr zu sehen. Auf der Rückseite steht handschriftlich: „Basilika Ottobeuren von der Stelle aus, auf der einst der Galgen stand.“
Zwischen dem offenen Feldweg und dem Kreuz erkennt man einen Gedenkstein. Nach einem Zeitungsartikel wurde die Inschrift noch etwa Mitte der 1960er Jahre erneuert. Vermutlich musste 1974 letztlich auch der Gedenkstein dem Schulneubau - samt Sportplatz - weichen.
Das Vergleichsbild vom 22.08.2016 zeigt die Stelle, an der heute die zur Sportwelt führende Straße zumindest dem Namen nach noch an den Galgenberg erinnert.

Den von Memmingen kommenden Besuchern Ottobeurens wurde im Mittelalter mit dem Galgen schon von Weitem aus signalisiert: Wer im Herrschaftsbereich des Abtes von Ottobeuren ein Verbrechen begeht, könnte hier enden.

Wer Näheres zum abgebildeten Holzkreuz sagen kann, bitte melden! Am oberen linken Rand ist entweder eine Stromleitung zu sehen oder es handelt sich um Bildfehler. Das alte Foto stammt aus dem Klosterarchiv.

Eine nähere Erläuterung („Information zur bäuerlichen Kultur“) zum Thema Heinzen / Hointza findet sich an einer Almhütte bei Hirschegg im Kleinwalsertal (Foto: 21.10.2017), insb. auch die mundartlichen Feinheiten. Die hängende Lagerung der Heinzen zeigt ein Bild vom 20.10.2017 (zwischen Mittelberg und Baad).

Urheber

unbekannt

Quelle

Klosterarchiv, Pater Rupert Prusinovsky

Verleger

Helmut Scharpf

Datum

1930-07-15

Rechte

gemeinfrei